Theater, 2009
Aus dem Text
Angelus Novus: Niemand. Niemand im Himmel, auf der Erde und im Totenreich drunten kann seine Zeichen erkennen. Jetzt geschieht es. Die Stunde ist da. Welch ein Getöse danach.
An der Universität Fribourg durften wir die Johannes Offenbarung auf die Bühne bringen. In Walter Jens‘ Übersetzung „Das A und das O“ fanden wir eine grossartige Textgrundlage, in der die extreme Bildkraft spürbar ist. Mit Maja Tschumi und den Schauspielern erarbeiteten wir eine Welt, die ebenso überladen und gebrochen ist wie die Johannes Offenbarung selbst. Zu einer Zeit, die unter der Gesundheits-Diktatur des Internationalen Roten Kreuz leidet, wehrt sich eine Gruppe von „Übenden, ununterbrochen Übenden“ gegen das IKRK und den Teufel. Sie versuchen sich mit Turnübungen, Angsteskalationen, Fratzen von intelektuellen Diskussionen und Liebe zu schützen und überleben dadurch unzählige Katastrophen und den Stillstand der Zeit. In Johns Herz voll Hoffnung finden sie endlich die Befreiung, nach der sie suchten, operieren es (wörtlich) aus ihm heraus und bauen sich damit ein neues Jerusalem.
Der Text erschien zu unserem grossen Glück mit einem Beitrag von Giorgio Agamben im Reinhardt Verlag.
Regie: Simon Helbling
Text: Maja Tschumi und Simon Helbling
Spiel: Martin Brüske, Salome Wüllner, Jonas Singer, Patrick Hischier, Anna Maria Fuchs, Mirjam Hausheer, Matthias Jenal, Jacqueline Nellen, Priska Rainer, Ariane Schmidt, Dominique Steiger, Vera Urweider, Nazar Zatorskij, Andy Meyer, Anton Schumann, Salvatore Greco und der Stimme von Yannick Schmuki
Musik: Jonas Singer
Bühnenkonzept: Markus Brunn & Simon Helbling
Licht: Markus Brunn
Kostüm: Marie-Louise Beyeler
Kamera: Andi Meyer
Videoschnitt: Laura Poisson
Regieassistenz: Sandro Bizozzero
Aula Magna, Fribourg











